Unten in der Kaserne…

Die Geschichte der „Mercanti“ Kaserne in St. Michael Eppan  

Von Bozen kommend ist sie am Dorfeingang von St. Michael unübersehbar, aus der Vogelperspektive wird ihr riesiges Areal deutlich – die Kaserne, benannt nach dem faschistischen General Arturo Mercanti positioniert sich prominent im Dorfbild von St. Michael Eppan.

Als ungebetener Gast, an den man sich gewöhnt hat, gehört sie seit einem knappen Jahrhundert zur Dorfgeschichte. Wie in einer geheimnisvollen Enklave führten die Alpini des 4. Armee Corps bis zu ihrer Abberufung 1995 hier 50 Jahre lang ein Eigenleben, von dem das Dorf wenig mitbekommen hat. 

Im kollektiven Gedächtnis geblieben ist das Wissen um die schmerzliche Enteignung wertvollen Kulturgrundes in den 1930iger Jahren. Weitgehend unbekannt hingegen ist, dass sich die Geschichte der Kaserne mit dem Kriegsgeschehen des 2. Weltkrieges deckt – von der Machtübernahme der Faschisten über die Besetzung durch die Wehrmacht bis zur Bombardierung durch die Alliierten – rund um die  Mercanti Kaserne hat sich der große Krieg im Kleinen abgebildet. Davon und vom Leben in und mit der Kaserne berichten Zeitzeugen und ein Historiker.

In Südtirol werden in den nächsten Jahren mehrere ehemalige Kasernen anderen Zwecken zugeführt. Sie verschwinden damit nicht nur physisch sondern auch als Teil der Dorfgeschichten aus dem kollektiven Gedächtnis. Stellvertretend für sie alle wirdam Beispiel der „Mercanti“- Kaserne in St. Michael Eppan diese jüngere (Dorf)Geschichte dokumentiert.

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