Im Stadtbereich prägt die Talfer mit ihrer üppigen Ufervegetation, den Dammpromenaden („Wassermauern“) den breiten Wiesen und den Brücken das Antlitz unserer Stadt. Ursprünglich Grenzfluss zwischen den Gemeinden Bozen und Gries hat sie sich nach ihrer Regulierung in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts in ihr heutiges Bett zurückgezogen.
Rund um den Flusslauf hat sich ein bemerkenswertes und schützenswertes Ökosystem entwickelt. Bei Hochwasser trägt die Talfer die Wildheit ihres Quellgebietes unter dem Penser Joch bis in die Stadt. Dann kann man ihre ungezähmte Kraft sehen, hören und riechen, dann erinnert sie an die Zeiten, in denen man den Wildbach respektvoll hinter dicke „Wasser-Mauern“ gebannt hat. Heute ist die Talfer zum zentralen – und wichtigsten – Bozner Naherholungsgebiet domestiziert.
Doch ungetrübt ist diese Idylle nicht: Alte und neue Elektrizitätswerke am nördlichen Stadteingang lassen den Wasserstand mehrmals am Tag stark schwanken, was für die Wasserfauna tödlich ist. Sportanlagen haben den Lebensraum rund um das Flussbett stark dezimiert und verschiedene Bauprojekte gefährden die Funktion der alten Schutzmauern.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema sollen die mannigfachen Aspekte erörtert werden, die für Schutz und Nutzung des urbanen Abschnittes dieses Flusses zu berücksichtigen sind.
Fachtagung
„Stadtblau –
Die Talfer, Nutzung und Schutz eines Stadtflusses“
Stadt Bozen – Umweltkommission/Freie Universität Bozen –
Fakultät für Naturwissenschaft& Technik
Samstag, 9. November 2013 (8.30 – 13 Uhr)
Moderation Evi Keifl
Rahmenprogramm: Freitag, 8. November, Filmclub Bozen: Erstaufführung des Dokumentarfilmes von Evi Keifl&Peter Obexer: „Die Talfer – Ein Fluss macht Stadt“
